Sagen und Geschichten

Die Amibaaße

In Obermendig wohnte dereinst in einer kleinen Hütte eine fromme Frau. Sie war von großer, hagerer Gestalt, hatte bereits in jungen Jahren graue Haare bekommen und war im Laufe der Jahre immer unsicherer auf den Beinen geworden. Als sie vor einen halben Menschenalter mit ihren wenigen Habseligkeiten ins Dorf gekommen

Stephan Weidenbach – Der Schatz auf dem Gänsehalse

Es war ein wunderschöner Frühlings-Sonntagnachmittag, als ein armer Schäfer die Anhöhe von Wassenach erstieg. Der Gesang der Vögel erschallte aus dem Laacher Walde und die ersten Frühlingsblumen reckten ihr Köpfchen in die Höhe, schauend ob der böse Winter mit seinem frostigen Gefolge endlich gewichen sei. Unser armer Hirte, der sich

Der Gang zu einem Schwerkranken

Es kam nicht einmal selten vor, dass die Mönche der Abtei am Laacher See von Bewohnern der umliegenden Dörfer zu Kranken gerufen wurden, um ihnen die Sterbesakramente zu spenden. So hatte auch ein Knecht aus Glees morgens in der Früh an der Klosterpforte die Bitte vorgetragen, einen Pater möglichst bald

Das graue Männchen aus Obermendig

Sollte der eine oder andere Leser dieser Zeilen beabsichtigen des nachts allein oder in Begleitung auf den Feldwegen am Schmittskopf oder Gänsehals, zwei erloschenen Vulkanen nördlich des Laacher Sees, zu wandern, so kann es durchaus auch in heutiger Zeit noch geschehen, dass dem Nachtwanderer ein kleinwüchsiger, älterer, in grau gekleideter

Der mutige Abt

In den Ruinen der ehemals pfalzgräflichen Burg auf einer Bergkuppe hoch über dem Laacher See hatte sich dereinst ein Junker mit Namen Cuno eingenistet. Er und seine Spießgesellen waren eine wahre Plage. Niemand, der sich der Laacher Abtei näherte, war mehr vor ihnen sicher. Die gottlose Bande plünderte, raubte und

Der neue Bruder

An einem nebligen Novemberabend hatte er an der Klosterpforte um Einlass und Unterkunft gebeten. Dies war ihm gewährt worden. Eine warme Suppe in der Klosterküche löffelte er hastig, nicht ohne sich vor und nach der Mahlzeit bekreuzigt zu haben. Auch ein Nachtlager im Heu über dem Pferdestall war für den

Der Fischer vom Laacher See

Ein so emsiges Treiben wie an diesem Tag hatte es im Kloster Maria Laach schon lange nicht mehr gegeben. Überall sah man Brüder durch die Flure und Räume mit Putzlappen, Besen und Wassereimern huschen. Da wurde gewischt und geschrubbt, gewienert und geräumt. Es ging zu wie in einem Ameisenhaufen. Diese

Das Kloster am See

DPfalzgraf Heinrich II. und seine Gattin Adelheid hatten dereinst am Südufer des Laacher Sees auf einem steil aufragenden Felsen eine Burg errichten lassen. Von hier aus regierten sie über die Menschen und Besitzungen des Landstrichs zwischen Brohltal und Mosel. Auch ein Kloster wollte das Ehepaar in diesem Gebiet, das nach

Die Burg im Laacher See

Viele Jahre bevor am Ufer des Laacher Sees die bekannte Benediktinerabtei durch den Pfalzgrafen Heinrich gegründet worden war, stand mitten im See auf einem schroffen, schwarzen Basaltfelsen eine mächtige Burg. Der Burgherr und seine finstere Mannschaft verbreiteten in der ganzen Gegend Angst und Schrecken, da sie häufig die Dörfer und

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